Über uns

Wie alles begann

Zuerst haben wir nur wenige Tiere gehalten. Im Juli 2011 legte uns die Tierärztin das erste hilfsbedürftige Kälbchen auf die Türschwelle. Sie hatte es nicht übers Herz gebracht, das Tier einzuschläfern, und suchte nach guten Händen für ihren Schützling. Wir konnten beidem nicht widerstehen: den großen Kälbchenaugen und der Bitte der Tierärztin.

Damit war der Kälberhort gegründet. Die Nachricht sprach sich unter Tierärzten und Landwirten gleichermaßen schnell herum und schon bald häuften sich die Anrufe. Uns blieb praktisch nichts anderes übrig, als unser Schicksal anzunehmen. Der Kälberhort hatte uns zu seinen Betreibern ausgewählt.

2014 berichtete die Schweriner Volkszeitung im Artikel „Kälberhort rettet Jungtieren das Leben“ über uns und 2015 sendete der NDR die Dokumentation „Letzte Rettung –Kälbchen in Not“. Danach stürmten so viele Anfragen und Angebote auf uns ein, dass wir Mühe hatten, allen zu antworten. Nun haben wir mit Freunden den Förderverein Kälberhort gegründet - die Satzung findet ihr hier online. Die Vereinsmitglieder entlasten uns bei Planung, Kommunikation, Finanzen und Verwaltung rund um den Kälberhort.

Flyer Kälberhort [pdf,  732 KB] 



Chance für den Start ins Leben
Uns geht es um eine echte Agrarwende, um einen anderen Umgang mit Nutztieren. Der Kälberhort ist kein Gnadenhof im üblichen Sinne. Wir möchten schwachen Tieren zu ihrem Recht auf Leben verhelfen, indem wir sie annehmen und aufpäppeln. Unser Fokus ist die Rettung von Kälbern bis zu etwa 12 Monaten, denen wir eine Chance für einen Neustart in ein artgerechtes Leben geben möchten.

Wenn sich eine Perspektive bietet, die unserer Vorstellung von guter Tierhaltung entspricht, vermitteln wir die Kälbchen - gegen eine Schutzgebühr und nach Begutachtung der zukünftigen Haltung. Am liebsten sind uns Privatpersonen, die unseren Schützlingen ein lebenslanges Zuhause schenken. Möglich ist auch die Vermittlung zu zertifizierten Bio-Höfen. Die Kriterien für eine Weitervermittlung werden gerade formuliert und sind bald hier nachzulesen.


Artgerechte Tierhaltung
Aufwachsen im Kälberhort bedeutet:
  • Gruppenhaltung 
  • permanenter Auslauf, Tageslicht und Weidehaltung 
  • Stroheinstreu im Stall, Sand- und Grasböden draußen 
  • hochwertiges Futter
  • keine Hormonbehandlungen 
  • Rinder werden nicht enthornt

 

Familienbetrieb

Wir führen den Kälberhort im Familienbetrieb. Die Handaufzucht der Tiere ist mühsam. Anfangs müssen sie zum Teil bis zu achtmal am Tag in kleinen Mengen gefüttert werden. Wir können praktisch nicht in den Urlaub fahren und müssen ständig Kapazitäts- und Finanzierungsprobleme lösen. Deshalb ist Deine Unterstützung wichtig für uns.
Maik: „Landwirtschaft und die Arbeit mit Tieren ist eine ehrbare Tätigkeit. Ich möchte, dass Tiere genutzt und dabei respektiert werden. Das will ich pragmatisch umsetzen, ohne nerviges Gutmenschengerede.“

Lisa: „Auf der Weide mit den Tieren kann man super chillen. Es macht Spaß, unsere Kälbchen zu beobachten und mit ihnen zu spielen. Jedes Tier ist total anders. Sie haben genauso Gefühle, Freunde und Cliquen wie wir.“ 
Tanja: „Unser tierisches Kinderheim ist wirklich toll, aber auch anstrengend. Das Geld ist immer knapp. Nuckeleimer für die Kälber oder ein neues Handy für Lisa? Das sind Entscheidungen, vor denen ich nicht gerne stehe.“
Unsere Jüngste übt auch schon den Viehbetrieb.